HSS-Schau 2015 in Leipzig
Bericht von der HSS 2015 in Leipzig
Bei unserer Hauptsonderschau der Maltesertauben anlässlich der VDT Schau in Leipzig vom 04.-
06.12.2015 konnten wir unser Ziel von 150 Maltesern erreichen, jedoch sollte man Qualität vor
Quantität stellen. Es fällt auf, dass Malteser mit kurzen Beinen, kurzen Hälsen und untypischer Figur
immer wieder mit hoher Bewertung herausgestellt werden. Ich möchte hier wirklich keine Kritik an
den Preisrichtern üben. Aber jede Rasse wird durch die Züchter weiterentwickelt und dem Standard
nähergebracht. Dort wären die Hauptrassemerkmale sehr deutlich beschrieben. Leider muss ich als
Zuchtwart feststellen, dass bei Preisrichtern aber auch Züchtern an der Weiterentwicklung unserer
Rasse wenig Interesse besteht, denn sonst würde an unseren Jungtierbesprechungen oder
Veranstaltungen wie Sommertagung mehr Teilnahme bestehen. Dort könnte man das eine oder
andere rassetypische Problem mit dem Zuchtwart oder auch Züchtern besprechen und klären
können. Uns Malteserzüchtern ist bewusst, dass das Bewerten unserer Rasse keine leichte Aufgabe
ist. Wir sind jedem Preisrichter dankbar, der sich dieser Aufgabe stellt. Dies sollte als allgemeine
Anmerkung dienen und nicht auf unsere beiden Preisrichter von Leipzig übertragen werden.
Bei den 33 Weißen war viel Licht aber auch Schatten zu sehen. Hier waren zu dicke Hälse wenig
Standhöhe, blasse Randfarbe abfallende Haltung und Größe als Wunsch häufig anzutreffen. Einige
Tiere hatten mit mangelnder Gefiederpflege ihre Probleme. Schlecht abgedeckte Gelenke führten zu
unterer Noten. Mit 2-mal V 97 zeigte Mitterer Franz wo es langgeht. HV gab es je für Finkernagel und
Fritsch. Anschließend waren 15 Schwarze zu sehen. Hier stellte sich die Frage, wo sind die Tiere der
letzten Schausaison. War man doch damals von der Qualität überrascht, vermisste man diese in
Leipzig. Wenn die Jungtiere in der Qualität schwächer sind als die Alttiere, bedeutet dies einen Schritt
zurück. Die häufigsten Wünsche waren: Haltung waagrechter, Halslänge und mehr Standbreite. Bei
zu schmalem Stand wirken unsere Malteser im Körper lang und zeigen wenig Brustbreite, was die
angestrebte Würfelform oder wie im Standard beschrieben, fast so breit wie lang vermissen lässt. HV
gab es auf 0.1 Jung für Wintersberger.
Mit 12 Roten konnte man schon zufrieden sein. Ihre Probleme hatten sie in Größe Haltung Hals- und
Beinlänge. Schnabel- und Schwanzfarbe wurden mit Vorsicht behandelt. Das ist der richtige Weg, nur
so kann man auf lange Sicht diesen schwierigen Farbschlag verbessern. Hier konnten Haimerl und
Fritsch HV erreichen. 19 Gelbe in durchschnittlicher Qualität konnten nicht überzeugen. Schlechte
Flügellage, haarige Federn, Standhöhe und Breite, Schwanzgefieder geschlossen und Größe waren
die meisten Wünsche. Bei diesem Farbschlag könnte man nach derzeitigem Zuchtstand gewisse
Ansprüche an Figur und Größe den mit hohen Noten herausgestellten Tieren stellen. Leider blieben
einige Käfige leer. Wenn diese noch aus Spitzenzuchten stammen, muss man mit Abschlägen in
Punkto Qualität rechnen. HV gab es für X. Wintersberger. Leider gab es nur zwei Braune, das war
wenig aussagekräftig. Sie wurden mit SG 93 und SG 94 bewertet.
Bei den 30 Blauen mit schwarzen Binden hätte man mehr Qualität erwartet. Langer abfallender
Rücken, schmaler Stand, abgesetzte Unterlinie, breite Schwänze und stark abgewinkelte Beine waren
häufig anzutreffen. Wenn sie dann auch noch zu klein sind und nicht die typische Malteserfigur
zeigen, sollten sie nicht mehr SG erreichen. VEB für Minkwitz, die auch als Champions Anwärter im
Ehrenhof stand, sowie HV für Mitterer Manuel, Scharner und Zuchtgem. Hillig.
Wieder waren nur vier Blaugehämmerte zu sehen. Unterlinie voller, Schwanzgefieder geschlossener
und Hämmerung wurden beanstandet. Eine 0,1 Jung von Minkwitz blieb mit SG95 E leider unter Wert
stehen. Eine solche Taube würde wesentlich mehr verdienen.Unter den 25 Braunfahlen waren gute Tiere zu sehen. Hier konnte man den Unterschied der
einzelnen Zuchten gut sehen. Probleme gab es im Stand, Bindenführung, Hals und Schenkelgefieder.
Man konnte Unterschiede in der Farbe deutlich erkennen, da manches Tier etwas bläulichen Anflug
zeigte. Das stammt wohl aus Einkreuzungen mit einer anderen Farbe, das aber sicherlich dem
angestrebten Typ zugutekommt. Sie überzeugten in Größe und Figur.
Drei Muselköpfe von Wintersberger mit und ohne Flügelrose hatten ihre Probleme in Schwingenlage,
Rückenlänge und Standhöhe. Hier konnte HV erreicht werden. Zwei Schwarzgescheckte wurden mit
SG93 und V97 bewertet. Leider nur zwei Rotgescheckte von Fritsch sind schwer einzuschätzen Hier
wurde Figur Rückenlänge und Zeichnung beanstandet. Eine perfekte Schecken- oder Tigerzeichnung
bei unseren Maltesern wird nur schwer zu erreichen sein, da die Zuchtbasis sehr gering und die
meisten Schecken oder Tiger im ersten Jahr als Muselköpfe ausgestellt werden.
Abschließend möchten wir uns bei den Preisrichtern für die geleistete Arbeit und bei Andreas
Minkwitz mit seiner Mannschaft für die tolle Bewirtung anlässlich der Rasse des Jahres recht herzlich
bedanken.
Berger Claus, Zuchtwart